Manfred Prinz zum 95. Geburtstag

Zeitraum: 
9. März 2024 - 3. Juni 2024

JUBILÄUMSAUSSTELLUNG ZUM  95. GEBURTSTAG                                       

Prof. Manfred Prinz – Malerei und Grafik

 

17493 Greifswald

Am Ryck 18

 

„Meine Leidenschaft ist das Arbeiten vor der Natur…

Die Frage nach meiner Kunstauffassung könnte ich als Wechselspiel zwischen einem figurativen Realitätssinn und einer autonomen Wirkung der künstlerischen Mittel beantworten.“

 

 

 

1929 wird Manfred Prinz in Glogau/Schlesien (jetzt Glogow/Polen geboren).

 

1945 Nach Flucht und Vertreibung nach Grimmen und Barth entgeht der Fünfzehnjährige der letzten Rekrutierung  durch das Nazi-Regime nur knapp.

 

1949  legt  Manfred Prinz das Abitur in Barth ab und beginnt an der Greifswalder Universität das Studium für Kunsterziehung/Germanistik.

Bereits während der Studienzeit erfolgt eine tiefe  künstlerische Prägung durch den Bauhausschüler und seit 1948 als Professor für Kunst dort  tätigen Hochschullehrer und Maler Prof. Herbert Wegehaupt (1905-1959). Dessen Auffassung einer Integration von Lebenshaltung und künstlerischer Gestaltung formte auch die Welt- und Kunstauffassung von Manfred Prinz.

 

Von 1960 an arbeitet er als Assistent im Bereich Methodik  am Institut für Kunsterziehung in Greifswald und promoviert 1967.

 

Seit 1970 ist  er als Dozent und Leiter des Bereiches Kunstpädagogik am Caspar-David-Friedrich-Institut  der Universität  Greifswald tätig.      

Manfred Prinz wendet sich der Malerei zu - vor der Natur entstanden.

 

1990 wird er zum Professor für Kunstpädagogik berufen.

Die nunmehr intensivere Hinwendung zur Malerei und Grafik begründet sich auch mit der enormen Erweiterung individueller Einsichten durch die direkte Begegnung mit einer Fülle herausragender Beispiele europäischer Architektur- und Kunstgeschichte. .

 

1992 Evaluierung und Berufung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern.

 

1995  Nach seiner Emeritierung  bei Renteneintritt ist Manfred Prinz als Gastprofessor an der Universität Rostock im Bereich Kunsterziehung tätig Seine Kurse und Workshops für bildkünstlerisches Gestalten sind hoch begehrt, weil er die  noch immer sehr verbreitete Praxis der Bildauswertung, zunächst das Verbesserungswürdige zu kritisieren, durch Betonung des Gelungenen, durch Ermutigung, Zuwendung und Zuspruch ersetzt.

 

Seit 1999 ist  Manfred Prinz Mitglied des Pommerschen Künstlerbundes,

 

2000-2010 dessen Vorsitzender und bis 2002 auch  Gründungs-Initiator und Vorsitzender des Landesverbandes Bund Deutscher Kunsterzieher  in-Vorpommern-Mecklenburg.

Er leitet zahlreiche Workshops und Kunstprojekte.

 

Von 2002-2010 ist der Künstler zudem   Co-Vorsitzender des deutsch-polnischen Dachverbundes Ars Pomerania.

 

Seit 2010 ist Manfred Prinz Ehrenvorsitzender des Pommerschen Künstlerbundes und aktiv im Vorstand tätig.

 

Seit 2006 gibt er Kurse an den Kunstwerkstätten Greifswald.

 

Bis in die Gegenwart ist Manfred Prinz künstlerisch tätig.

 

 

 

Einzel- und Gruppenausstellungen ab 1995

 

Greifswald, Schwerin, Rostock, Neubrandenburg, Torgelow, Saßnitz, Malchin, Parchim, Ludwigshof, Anklam, Putbus, Gr. Schoritz, Bansin, Lubmin, Wismar, Ahrenshoop, Brohm, Güstrow, Stralsund, Friedland;

Cuxhaven, Hagen, Altenahr, Friedrichskoog, Lübeck, Kiel, Osnabrück;

Aabenraa (Dänemark), Lund (Schweden), Osiecki (Polen), Koszalin (Polen), Tartuu (Estland), Szczecin (Polen)

 

 

„Die Auseinandersetzung mit dem gesamten Spektrum der Moderne und Gegenwartskunst hatte nach der Emeritierung (da bedeutend mehr Freiraum für die künstlerische Arbeit vorhanden ) mit  zur Folge, dass sich sein Stil von harmonisierenden zu expressiveren Ausdrucksformen wandelte. Konzeptionell strebt er als Künstler eine Synthese von Figuration und Abstraktion an, ist Bewunderer der Kunst des 20. Jahrhunderts wie Edvard Munch, Karl Schmitt-Rottluff, Otto Niemeyer-Holstein und Roland Paris - vor allem in Bezug auf die Erweiterung und Erschließung künstlerischer Ausdrucksweisen des Menschen. Dazu  kommt die Beschäftigung mit dem berühmten Greifswalder Maler Caspar David Friedrich, dessen Maxime, nicht reale Landschaften abzubilden, sondern über Form und Inhalt der Gestaltung eigene seelische und geistige Befindlichkeiten an den Betrachter weiterzugeben, auch im Sinne von Manfred Prinz ist.“

„Von einem reinen Plein Air-Maler, der den direkten Austausch mit der lebendigen und bewegten Ansicht für sein künstlerisches Schaffen braucht, daraus Inspiration und Gestaltungsentscheidungen bezieht, entwickelte er sich zunehmend zu einem Maler und Grafiker, der dem Bild souverän den eigenen Willen aufprägt, Auswahl und Reduktion vornimmt und sich der Wirkung von Farbklängen und ihres Zusammenhangs bewusst ist sowie experimentelle Abstraktionen in der Druckgrafik auf ihre Effekte prüft.
Farbauswahl und Stil änderten sich im Laufe der Jahre. Da die Malweise von Manfred Prinz intensiv von seinen Gefühlen und Empfindungen beeinflusst wird, gibt es keine einmal gefundene und dann immer wiederholte Machart oder wiedererkennbare Formgebung – außer der Entschlossenheit und dem packenden Zugriff, die ihn bis zur Fertigstellung eines Werkes treiben.

Seine bevorzugten Motive sind hauptsächlich die heimatlichen nordischen Landschaften in ihrer Ruhe oder Dramatik, aber auch intensiv erlebte  Reiseeindrücke, wie Polarnächte in Norwegen 2021.“

 

                                                                                                 Dr. Susanne Prinz, 2024